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18. Oktober 2023
Allianz will Daten für Neuerungen in der Kfz-Versicherung nutzen

Allianz will Daten für Neuerungen in der Kfz-Versicherung nutzen

Der EU Data Act soll es erleichtern, Daten von vernetzten Fahrzeugen an Dritte, beispielsweise Versicherer, weiterzuleiten – das begrüßt man bei der Allianz. Die Nutzung detaillierter Daten können zu echten Innovationen in der Autoversicherung führen, hieß es auf dem 11. Autotag des Versicherers diese Woche.

Moderne Autos produzieren eine riesige Menge an Daten. Die Allianz erhofft sich, mithilfe des EU Data Acts diese für sich nutzen zu können. Das neue EU-Gesetz, das noch dieses Jahr, beziehungsweise Anfang 2024 verabschiedet werden könnte, würde Nutzer und Nutzerinnen vernetzter Autos befähigen, von Herstellern zu verlangen, dass sie die vom Fahrzeug gesammelten Daten mit Dritten teilen – etwas, das gerade Kfz-Versicherer schon seit Jahren fordern und begrüßen.

Das neue Gesetz stünde für Innovation und Wettbewerb, wie Allianz Vorstandsmitglied Klaus-Peter Röhler im Rahmen des 11. Autotags des Münchener Versicherers diese Woche betonte. „Die neue EU-Regulierung folgt einem überzeugenden Grundsatz: ‚Mein Gerät, meine Daten‘ – wir unterstützen diese Idee“, so Röhler weiter.

Versicherer können mithilfe von Daten neue Services anbieten

Durch die Bereitstellung der Daten könnten Versicherer künftig ganz neue Versicherungsleistungen und Services anbieten. „Im Falle eines Unfalls wäre es möglich, durch die Auswertung von Positionsdaten und Daten von Crash-Sensoren das Ausmaß des Schadens automatisch und in Echtzeit zu erfassen“, erklärte Röhler. So könne der Versicherer automatisch Dinge erledigen wie einen Abschleppdienst benachrichtigen, einen Leihwagen organisieren, einen Werkstatttermin vereinbaren oder auch medizinische Hilfe holen – ohne dass der Versicherte das Unternehmen von sich aus kontaktieren muss. Auch auf die Schadenregulierung und Preisgestaltung könne sich der Einsatz von Daten positiv auswirken.

Allianz: Daten können Verkehrssystem „sicherer, sauberer, smarter“ machen

Zudem wären echte Innovationen möglich – so könnte nach Einschätzung der Allianz die lästige Suche nach freien Parkplätzen in der Innenstadt bald der Vergangenheit angehören. Die Verwendung von Millionen von Live-Kamera- und Positionsdaten würden helfen, freie Parkplätze aufzuspüren. Das würde nicht nur eine Zeitersparnis für Fahrer und Fahrerinnen bedeuten, sondern auch Energie einsparen und so die Umwelt schonen. „Wenn Fahrzeugdaten sinnvoll genutzt werden, haben sie das Potenzial, unser Verkehrssystem insgesamt sicherer, sauberer und smarter zu machen“, so Röhler.

Versicherte mehrheitlich bereit, Daten zu teilen

Dass Fahrer und Fahrerinnen durchaus bereit sind, ihre Fahrzeugdaten zu teilen, wenn sie daraus einen Nutzen ziehen können, zeigt eine Befragung europäischer Autofahrer und -fahrerinnen im Rahmen des Autotags. Vor allem wenn die Daten für die Klärung der Unfallschuld oder für eine rasche Bearbeitung in Folge eines Schadens benutzt werden, zeigte sich eine Mehrheit der Befragten offen für die Nutzung. (js)

Bild: © metamorworks – stock.adobe.com